Energie- und Lieferkettenkrise in Baubranchen

Energie- und Lieferkettenkrise in Baubranchen

Energie- und Lieferkettenkrise in Baubranchen

Energie- und Lieferkettenkrise in Baubranchen

Verbände unterbreiten Lösungsvorschläge

Energie- und Lieferkettenkrise in Baubranchen : In Folge des Krieges in der Ukraine hat sich in vielen Branchen des deutschen Baugewerbes eine bedrohliche Situation entwickelt: Unterbrochene Lieferketten und hohe Energiepreise sorgen anhaltend für massive Kostensteigerungen. Davon sind nicht nur Endkunden betroffen, sondern insbesondere auch Unternehmen, die langfristigen Lieferverpflichtungen nur noch schwer und mit Verlusten nachkommen können. Ein Bündnis aus 14 Verbänden und Interessenvertretungen betroffener Branchen hat sich nun mit Lösungsvorschlägen an die Politik in Bund und Ländern gewandt: Preisgleitklauseln, schnelle staatliche Unterstützung und eine verlässliche Förderung für energieeffizientes Bauen und Sanieren seien wichtig. Zudem müssten im Fall eines Erdgas-Lieferstopps die Branchen geschützt werden, die die Energiewende voran bringen und deren Produktionsanlagen bei einer Abschaltung stark beschädigt würden.

In dem gemeinsamen Papier begrüßen die 14 Verbände, dass die Bundesregierung Entlastungen für von gestiegenen Energiepreisen betroffene Unternehmen bereits angekündigt hat. Diese müssten allerdings jetzt auch schnell und unbürokratisch kommen. Auch Preisgleitklauseln hat die Bundesregierung für ihre eigenen Bauvorhaben bereits ermöglicht, aber auf bestimmte Produktgruppen beschränkt. Glas, Kunststoff, Mineralwolle und Keramik müssten auf Grund der energieintensiven Erzeugung dringend ergänzt werden. Zudem fordern die Unterzeichner auch Länder und Kommunen auf, dem Beispiel des Bundes zu folgen und die Kostensteigerungen fair auf Anbieter und Abnehmer zu verteilen.

Ein erhebliches Risiko sehen die 14 Verbände in einer möglichen staatlichen Rationierung von Erdgas aufgrund eines Embargos oder Lieferstopps. Eine Abschaltung der Produktion von beispielsweise Glasscheiben würde an den Produktionsanlagen Schäden in bis zu dreistelliger Millionenhöhe anrichten, deren Behebung Jahre dauern würde. Ein Zusammenbruch der Fensterindustrie in Deutschland wäre die Folge. In anderen Baubranchen ist die Situation vergleichbar. Die Verbände fordern daher, in den Notfallplänen für eine solche Situation diejenigen Unternehmen besonders zu schützen, deren Produkte für die Energiewende benötigt werden, und bei denen die Produktion nicht ohne erhebliche Schäden heruntergefahren werden kann.

Das gemeinsame Verbändepapier steht online unter www.transparente-gebaeudehuelle.de zur Verfügung.

Die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle ist das gemeinsame Hauptstadtbüro des Bundesverbands Flachglas, des Industrieverbands Rollladen Sonnenschutz Automation und des Verbands Fenster + Fassade zusammen mit den Unternehmen Somfy, Velux und Warema. Sie ist Impulsgeber und Dialogpartner für alle Politikakteure und Stakeholder, die die bau- und energiepolitischen Rahmenbedingungen gestalten.

Bild: Webhold Medien / Kerstin Riemer